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journalistenfilme.de – der Podcast #28: Salvador

Lustreise ins Kriegsgebiet: Reporter Richard Boyle jagt in Salvador dem süßen Leben hinterher. Bald schon blickt er dem Tod ins Auge.

Wo Lokaljournalisten gefährlich leben: Whisper Kill (1988)
Sexismus auf der Pressetribüne: Those Glory Glory Days (1983)
Einzelkämpfer gegen Einzeltäter: Ulrich Chaussy in Der blinde Fleck (2013)

Lustreise ins Kriegsgebiet: Reporter Richard Boyle jagt in Salvador dem süßen Leben hinterher. Bald schon blickt er dem Tod ins Auge.

Für eine neue Episode steigen Patrick Lohmeier und ich zu Boyle ins Cabrio. Hält der Trip, was Reiseleiter Oliver Stone verspricht? Das klären wir in einer neuen Episode von journalistenfilme.de – der Podcast.

Moderation & Text: Patrick Torma. Bildmaterial: Koch Media.

Es beginnt wie in einem Artikel von Hunter S. Thompson: Gefrustet von seinem abgebrannten Dasein in San Francisco schnappt sich der Kriegsreporter Richard Boyle (James Woods) seinen Kompagnon Doc Rock (James Belushi) und braust nach Mittelamerika. Reiseziel ist El Salvador. Dort gibt es alles, nur keine Regeln. Billiges Bier, leichte Frauen und einen Bürgerkrieg, der Boyle das nötige Taschengeld einbringen soll. Das ist die Ausgangslage von Oliver Stones Salvador.

Roadtrip hinein ins Kriegsgebiet. Richard Boyle (James Woods) und Doc Rock (James Belushi) starten frivol ins Abenteuer. Bald schon ist die Urlaubsstimmung vorbei.

Salvador ist ein Frühwerk des
filmischen “Verführers” Oliver Stone

Man muss nicht viele Filme von Stone gesehen haben, um zu ahnen: Boyles Rolle als nutznießender Beobachter hat nicht lange Bestand. Er gerät zwischen die Fronten rechtsnationaler Regierungstruppen, linker Guerillas und US-amerikanischer Einmischer. Dabei beruft sich der Filmemacher auf wahre Begebenheiten. Richard Boyle, diesen journalistischen Teufelskerl, gab es wirklich – zusammen arbeiteten er und Stone am Drehbuch. Das Ergebnis ist ein sehr subjektiver Blick auf ein Metier, von dem man allgemein hin größte Objektivität erwartet.

Spoiler: Gepackt hat uns Salvador nicht. Das liegt mitunter daran, dass Oliver Stones seinen Part „als Verführer“ (Patrick Lohmeier) erst noch perfektionieren wird. Aber wir machen auch einige Schwächen aus, die gerade im Umgang mit der Journalistenfigur Richard Boyle begründet sind. Wir sprechen über merkwürdige Brüche in der Tonalität, fragen uns, welche Aussagen Salvador über die Kriegsberichterstattung trifft, und streifen abschließend ein wenig durch das Krisenkino der 1980er-Jahre, das sehr viel mehr zu bieten hat. In diesem Sinne: Viel Spaß mit der neuen Episode von journalistenfilme.de – der Podcast!

journalistenfilme.de – der Podcast mit
Gast Patrick Lohmeier (Bahnhofskino)

Timecodes
0:46: Begrüßung Patrick Lohmeier & Vorstellung Columbo, Columbo
14:27: Sanfter Einstieg in einen wilden Trip: Darum geht’s in Salvador
19:01: Ein Hauch von Gonzo: die (Film-)Figur Richard Boyle.
28:05: Zwischen bitterer Realität und Comic Relief (?): Salvador als tonale Achterbahnfahrt.
34:27: Die Betroffenheitsfalle: Boyles moralische Flexibilität als Bürde für die Figurenentwicklung.
46:40: Aufklärung oder Zuschauerverarsche? Gedanken zum Label „wahre Begebenheiten“.
01:00:02: Was sagt Salvador über die Kriegsberichterstattung aus?
01:09:43: Referenzfilme des Krisenkinos der 1980er-Jahre: Under Fire, Ein Jahr in der Hölle und The Killing Fields.
01:27:04: Verabschiedung

Besten Dank an Patrick Lohmeier, der nach unserem Talk über Brian De Palmas Sisters – Die Schwestern des Bösen erneut zu journalistenfilme.de zurückgekehrt ist. Das Bahnhofskino (mit Daniel Gramsch) Das ABC des Films (mit Michael Tierse) und Spielfilmen (mit Dennis Bastian) sind Eckpfeiler der freien Filmpodcastszene. Wer sich für das zu Beginn der Episode vorgestellte Buch Columbo, Columbo interessiert – mehr Informationen und Bestellmöglichkeiten findet ihr auf dieser Seite.

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„Schick mir ein paar Riesen und einen Presseausweis und ich besorg’ Euch gutes Material“, mit diesen Worten ködert Richard Boyle in Salvador eine potenzielle Auftraggeberin. Ich brauche keine Riesen, um das Programm von journalistenfilme.de zu gestalten. Allerdings kanst Du das Projekt mit kleinen Aufmerksamkeiten fördern. Eine Möglichkeit: Teile und empfehle diesen Podcast weiter, besonders hilfreich sind Podcast-Bewertungen, etwa bei iTunes (Apple Podcast). Eine weitere Möglichkeit sind Spenden via kofi oder paypal – jeder Euro fließt in den Betrieb und Ausbau dieser Show. Wer mehr dazu erfahren möchte – hier der Link zu meiner „Hilf mit!“-Seite.

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Persönlich sagt mir Salvdor weniger zu, andere Kriegsreporterstreifen der 1980er-Jahre sind mir lieber. Dennoch gehört der Film zu den wichtigen Beiträgen dieser Ära. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, den Film zu erwerben – dann tue dies doch über den folgenden Bildlink. Ein verifizierter Kauf (keine Bange, Du zahlst nicht mehr als üblich) bringt mir eine kleine Provision ein – damit unterstützt Du journalistenfilme.de unmittelbar!

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