Betragen verbesserungswürdig? Prof. Dr. Frank Überall untersucht die Darstellung von Journalist*innen der Bestseller-Literatur.
Betragen verbesserungswürdig? Prof. Dr. Frank Überall untersucht die Darstellung von Journalist*innen der Bestseller-Literatur.
Text & Moderation: Patrick Torma.
In den sieben Jahren, in denen ich dieses Programm nun fahre, habe ich eine Frage immer wieder gestellt bekommen. Warum machst Du das? Dich mit dem Journalismus in der Fiktion beschäftigen? Eine Antwort habe ich in meinem F.A.Q für die (Internet-)Ewigkeit festgehalten. Aber um mich soll es gar nicht gehen. Vielmehr freue ich mich, dass es mit Prof. Dr. Frank Überall einen Gleichgesinnten gibt, der wie ich Berufung und Hobby verbindet. Denn der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes beschäftigt sich ebenfalls sehr intensiv mit fiktiven Darstellungen seiner Zunft. Nicht im Film, sondern in der Literatur. Genauer: in der zeitgenössischen Bestseller-Literatur.
Als freier Journalist und Professor an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln bewegt er sich entlang der Nahtstelle zwischen Praxis und Lehre. Drei Jahre lang nahm er sich, Woche für Woche, die vom Spiegel veröffentlichen Bestseller-Listen vor und fand in 51 Romanen geschlagene 1.700 Textpassagen, in denen der Journalismus eine Rolle spielt. Seine Erkenntnisse stellt Frank Überall in einer aktuellen Studie vor. Der Titel: Wie die Presse sich aufführt (Affliate-Link).
Wie die Presse sich aufführt – Interview mit Prof. Dr. Frank Überall
Auch wenn Filme und Bücher unterschiedlich funktionieren (und meine Methoden nicht wissenschaftlich, sondern eher aus dem Bauch heraus gewählt sind): Ich war gespannt, ob die mir bekannten Tropen und Stereotypen, die den Journalismus im Spielfilm begleiten, auch in der Literatur zum Tragen kommen. Bei der Lektüre der Studie stellte ich fest: Es gibt viele Gemeinsamkeiten, aber durchaus einige interessante Unterschiede im Umgang mit journalistischen Themen und Figuren. Welche das sind? Darüber spreche ich mit Frank Überall in der aktuellen Episode von journalistenfilme.de – der Podcast!
Ich bedanke mich bei Frank Überall für diesen Blick über den medialen Tellerrand hinaus. Wer sich eingehender mit dem von ihm untersuchten Journalismus-Bild beschäftigen möchte, der findet auf pressestudien.de geeigneten Anschluss. Besonders zu empfehlen: Im Podcast Der Bulle und der Schreiberling laden Frank Überall und Co-Host Sebastian Fiedler zur Gegenüberstellung von Kriminalitätsbekämpfung und Berichterstattung. Dabei entlarven sie so manches Klischee, sie rücken Halbwahrheiten gerade und blenden in die gängige Praxis über. Das ist amüsant, manchmal hanebüchen, vor allem aber stets erhellend, auch weil es um gesetzliche Rahmenbedingungen geht, die Nicht-Eingeweihte (und scheinbar manche Autor*innen) nicht unbedingt auf dem Schirm haben. Empfehlungen für Schmöker- und Krimifans gibt es obendrauf – alle 14 Tage neu.
Geruhsame Weihnachten – der Podcast kehrt im Januar zurück
Danke natürlich auch an Euch, liebe Hörer*innen – fürs Einschalten und die Treue in diesem eher treulosen Jahr, was meine Veröffentlichungsfrequenz betrifft. Mit dieser Folge geht es für dieses Programm in den Weihnachts- und Jahreswechselmodus. Sicher ist, im Januar geht’s weiter – die entsprechende Folge ist im Kasten. Nur so viel: Dann besprechen mein Gast und ich einen echten Klassiker. Habt eine gute und geruhsame Zeit, bleibt gesund.
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