Extrablatt! Extrablatt: journalistenfilme.de feiert Geburtstag! Seit einem Jahr geht dieser Blog beharrlich der wichtigen Frage nach: Wie werden Jou
Extrablatt! Extrablatt: journalistenfilme.de feiert Geburtstag! Seit einem Jahr geht dieser Blog beharrlich der wichtigen Frage nach: Wie werden Journalisten im Film dargestellt? Aus einer flüchtigen Aufmerksamkeit für Journalistenfiguren ist eine Leidenschaft geworden. Zur Feier des Tages blicken wir zurück auf das, was war. Und schauen voraus auf das, was kommt. Darauf ein Prosit!
Ein Jahr journalistenfilme.de – das sind 384.889 Anschläge auf der Tastatur, verteilt auf 54.389 Wörter. In einem Word-Dokument hintereinander kopiert macht das 163 geschlagene Seiten. Und damit 22 Seiten mehr als in meiner Magisterarbeit. Wahnsinn. Insgesamt hat es für 40 Blogbeiträge gereicht: Für 26 Filmbesprechungen, sieben Newsartikel (inklusive Presse-Polka), drei Folgen der Comic-Journalisten-Revue journalistic relief, zwei Serienbesprechungen, ein Making Of, eine Vorher-Nachher-Schau und ein Gewinnspiel. Das ist eine Menge Holz vor der Bloghütte. Ob ich mit diesem Output zufrieden bin? Teils, teils. Einerseits sind 1,3 Artikel pro Woche kein schlechtes Pensum. Andererseits hätte ich gerne die eine oder andere Besprechung mehr veröffentlicht. Geschweige denn geschrieben. Gerade die vergangenen drei Monate haben mir den Schnitt verhagelt. Zufälligerweise sind das die drei Monate, die ich in meinem neuen Job verbracht habe. Nichts gegen meinen neuen Job. Ich zeige nur die Parallelen auf.
Fakten, Fakten, Fakten
Aber zurück zu den harten Fakten. Im September durfte ich den 10.000 Unique User begrüßen. Keine schwindelerregende Zahl, aber ein schöner Meilenstein, so kurz vorm Einjährigen. Journalistenfilme.de ist ein Nischenprojekt, das sich vorrangig an deutschsprachige Journalisten mit Vorliebe für Filme und/oder einem Interesse an der Darstellung der eigenen Zunft richtet. Clickbait riecht anders. Da bin ich froh, dass 9.130 Leser tatsächlich aus Deutschland kommen. Heißt, mir ist es gelungen, meine Statistik weitgehend frei von russischen Bots zu halten. Aus dem größten Staat der Erde wurden gerade mal 157 Zugriffe registriert. Wahrscheinlich konnte ich die über die Google Bildersuche ködern. So wie die meisten der 309 Briten, die damit die zweitgrößte Lesergruppe ausmachen. Aus den kleinen DACH-Staaten Österreich und Schweiz schafften es 389 (mehr oder weniger) Interessierte auf den Blog. Schlusslicht ist Uganda mit nur einem Leser – Grüße an dieser Stelle.
Wie nischig das Programm von journalistenfilme.de ist, wird beim Blick auf die drei erfolgreichsten Artikel des Premierenjahres deutlich. Keiner davon behandelt einen Journalistenfilm im eigentlichen Sinne. Platz eins geht an „Karla Kolumna, die rasend machende Reporterin“. Der Bericht schlug hohe Wellen in den Sozialen Medien. Kein Wunder: Schließlich ist es mir gelungen, eine Zeichentrickfigur mit Vorbildfunktion als Hofberichterstatterin eines sprechenden Elefanten zu entlarven. Wie arg es um mein pädagogisches Urteilsvermögen bestellt ist, hatte ich nur wenige Wochen zuvor entblößt: „Eltern und Lehrer mögen an dieser Stelle die Hände über den Kopf zusammenschlagen: Aber tatsächlich kommt in einer Cartoon-Serie über Schwerter und Nunchakus schwingende Schildkröten eine Figur vor, die das Zeug zu einem Vorbild hat“, schrieb ich in meiner Liebeserklärung an April O’Neil. Die Reporterin in dem kanariengelben Jumpsuit aus Teenage Mutant Hero Turtles holt Silber. Platz drei belegt mein Rundumschlag gegen die unfähigen Journalisten aus der Netflix-Serie House of Cards.
Am Thema vorbei – setzen, sechs?
Erst auf dem vierten Rang der reichweitenstärksten Artikel folgt eine Filmbesprechung. Welcher das ist, liegt auf der Hand: Es handelt sich um Die Unbestechlichen – die Mutter aller Journalistenfilme. Ganz hinten an kraucht die Zombieflüsterin Terri Morales aus Resident Evil: Apocalypse. Ein Film, an den ich nie gedacht habe, als ich die Akte Journalistenfilme eröffnete. Die Leser anscheinend auch nicht – wer diesem Beitrag ein wenig Extrafürsorge zukommen lassen möchtet, bitte hier entlang. Terri freut sich bestimmt.
Mache ich mir jetzt Sorgen, weil die drei beliebtesten Artikel das eigentliche Thema nur streifen? Ganz im Gegenteil: Alle drei Beiträge wurden in den 5-vor-9-Links vom BILDblog vorgestellt. Was mich freut, da ich durch diese kleinen Features neue, treue Leser gewonnen habe. Der BILDblog war im ersten Jahr der größte Traffic-Lieferant. Die restlichen Dreiviertel teilen sich Referrals, Links in den Social Media, Direktaufrufe und organische Suchen ausgewogen untereinander auf.
Ihr seht, ich bin rundum zufrieden mit der bisherigen Entwicklung von journalistenfilme.de. Ich habe über den Blog neue Kontakte geschlossen und werde immer öfter auf mein Herzensprojekt angesprochen. Besonders spannend fand ich es, als alter Fragensteller die Seiten zu wechseln und selbst mal in einem Interview Rede und Antwort zu stehen. Das Ergebnis ist ein toller Bericht von Hendrik Steinkuhl in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Selbst in den Vorstellungsgesprächen, die ich in diesem Jahr geführt habe, wurden die Journalistenfilme zum Thema. Es lohnt sich, ein paar Google-Suchergebnisse im Köcher zu haben, die das eigene Bild im Netz geraderücken. Nicht, dass ich auf meinen fünften Platz beim Sauerkrautwettessen nicht stolz wäre…
journalistenfilme.de wird größenwahnsinnig
Ganz abgesehen davon, dass mir die ganze Chose hier ordentlich Spaß bereitet. Das erste Jahr ist geschafft. Und wie geht’s jetzt weiter? Ideen gibt es zu Hauf. Nur die Umsetzung ist immer so eine Sache. Zwei Ziele habe ich mir aber gesteckt – ein kurzfristiges und ein langfristiges:
- Die Zahlen aus dem ersten Jahr sollen getoppt werden. Dafür möchte ich meinen Blog nach außen hin öffnen. Mehr Marketing betrieben. Das klingt jetzt verdammt nach einem Sell-Out. Meint aber Kooperationen mit anderen Bloggern, Interviews, vielleicht einen Podcast – um von meiner Insel etwas herunterzukommen, die geknüpften Kontakte zu intensivieren und – ja – den Blog bekannter zu machen.
- Wer mich persönlich kennt, weiß: ich lehne mich nur ungern aus dem Fenster. Aber ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass journalistenfilme.de in seiner Ausrichtung im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Daher habe es ich mir zum Ziel gesetzt, journalistenfilme.de zum ultimativen Nachschlagewerk für das Genre auszubauen. Ich bin weiterhin für jeden Hinweis dankbar – wen es interessiert, was noch auf meiner Watchlist schlummert, der kann gerne in meiner Letterboxd-Liste stöbern.
Es gibt also noch viel zu tun. Die Reste der Geburtstagstorte sind bereits aus den Mundwinkeln gewischt. Bleibt mir noch, mich aufrichtig bei allen Lesern und Unterstützern zu bedanken. Ich freue mich, wenn Ihr auch weiter fleißig bei der Stange bleibt. Wer mich in pure Ekstase versetzen möchte, kann dies tun, indem er journalistenfilme.de bei Facebook oder Twitter folgt – oder aber eine der folgenden Support-Möglichkeiten ausschöpft. Vielleicht fühlt Ihr Euch ja sogar von meiner Kooperationsbereitschaft angesprochen – Whistleblower können mir unter patrick [at] journalistenfilme [punkt] de einen anonymen Hinweis hinterlassen . In diesem Sinne: Auf ins zweite Jahr!
Wer sich dafür interessiert, warum ich das alles mache – mehr zu meiner Motivation findet Ihr in diesen Beiträgen:
Darauf kommt’s mir an: Ein BlogABC aus der Sicht eines Filmbloggers
Der psychologische Trigger für diesen Blog: Freddy Lounds aus Roter Drache.
COMMENTS