Es gibt Filme, an die hätte ich nie gedacht, als ich die Akte Journalistenfilme öffnete. Resident Evil: Apocalypse ist einer dieser Filme.
Es gibt Filme, an die hätte ich nie gedacht, als ich die Akte Journalistenfilme öffnete. Resident Evil: Apocalypse ist einer dieser Filme.
Und das ist auch gut so. Immer nur dabei zuzugucken, wie Journalisten Dokumente wälzen und Klinken putzen, macht auf Dauer müde. Ein Zombie-Happen wie Terri Morales ist da eine willkommene Abwechslung.
Text: Patrick Torma. Bildmaterial: Columbia Tristar.
Zur Person: Terri Morales (Sandrine Holt) hat es nicht leicht. Als ambitionierte Journalistin lechzt sie nach den ganz großen Geschichten, die die Welt bedeuten. Doch aus unerfindlichen Gründen fristet sie ein Dasein als Wetteransagerin beim lokalen Stadtsender Raccon 7. Jetzt, wo die skrupellose Umbrella Corporation es für glorreiche Idee hält, den mit dem T-Virus verseuchten und verschütteten Hive (die unterirdische Forschungsstation aus Resident Evil) auszubuddeln, wittert sie die Chance auf ein Knaller-Comeback. Die Zombie-Apokalypse als Karriere-Boost? Wieso nicht? Dagegen ist Kriegsberichterstattung Kindergeburtstag.
Funktion: Wozu etabliert ein Film wie Resident Evil: Apocalypse eine Figur wie Terri Morales? Um die wahnwitzigen Genexperimente eines allmächtigen Biowaffenkonzerns aufzudecken? Wer Umbrella kennt, der weiß, dass sich das rücksichtslose Unternehmen nicht von einer Journalistin mit Digicam bloßstellen lässt. Terri Morales ist auch gar nicht ernsthaft an einer Aufarbeitung der Umbrella-Verschwörung interessiert. Ihre journalistische Arbeit beschränkt sich darauf, verwackelte Amateuraufnahmen zu produzieren und die restliche Survival-Clique um Jill Valentine mit ihren Emmy-Träumereien zu nerven. Dem Zuschauer bleibt sie durch ihren unübertroffenen Scharfsinn in Erinnerung. Beste Blitzmerker-Bemerkung: „Bin ich die Einzige, die es beunruhigt, dass wir über einen Friedhof laufen?“ Liebe Terri: So ein Totenacker in einer Stadt voller schlurfender Zombies macht den Kohl nicht mehr fett. Ernsthaft.
Top 5 der dümmsten Zombie-Tode? Chapeau, Terri Morales!
Trivia: Nervtötende Journalisten ohne Existenzberechtigung bekommen das, was sie verdienen. Sie werden von einer Horde zombifizierter Grundschulkinder wegschnabuliert. Dieses Ableben war der Seite Zombies 4 Breakfast eine lobende Erwähnung in der Top 5 der Zombie movie deaths that resulted from sheer stupidity and carelessness wert. Chapeau, Miss Morales.
Nachhaltigkeit: Den eigenen Tod auf Kamera festzuhalten, ist ein Kunststück, das sonst nur den wagemutigsten Selfie-Jägern an den portugiesischen Steilkünsten gelingt. Da ist eine posthume Ehrerbietung nur fair. Jill Valentine will das Videomaterial nutzen, um die kriminiellen Machenschaften der gUmbrella Corporation zu enthüllen. Blöd nur, dass niemand mehr auf Found Footage mit schlechten CGI-Monstern reinfällt.
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Keine Empfehlung für Resident Evil: Apocalypse. Wer aber nicht wiederstehen kann – hier der Bezugslink, mit dem Ihr mir und dieser Seite etwas Gutes tut.
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